Skip to main content

Grundlagen der Videotechnik für Animemusikvideos

Stand: 16.09.2011, Autor: JCD

Ihr wollt also ein AMV machen? Sehr gut. Damit begrüße ich euch herzlich zu meiner „Schnell und Dreckig“-Anleitung. Hier lernt ihr wie ihr Anime-Material in euer Programm bekommt und zu einem fertigen AMV encodiert.

Die Frage „Wie macht man ein AMV?“ kann ich euch nicht einfach beantworten. AMVs machen bedeutet immer einen gewissen Grad an Eigeninitiative aufzubringen, um Grundverständnis, was ich euch hier beibringen werde, von selbst zu erweitern. Ich setze außerdem voraus, dass ihr ein gewisses Grundverständnis von Computern und Windows habt. Das heißt, dass ihr zum Beispiel wisst was Dateiendungen sind, wie man eine Textdatei erstellt usw. Ohne Computer-Grundkenntnisse werdet ihr euch grundsätzlich schwerer tun.

Diese Anleitung basiert auf dem Englischen A&E’s Technical Guides to All Things Audio and Video, der um einiges ausführlicher und detaillierter ist. Wenn ihr entsprechend gut Englisch könnt, empfehle ich euch von ganzem Herzen lieber diesen Guide statt meinem zu lesen 🙂

Bei weiteren Fragen helfen wir euch gerne im Forum weiter.

Für alle Schritte werden verschiedene kleine Hilfsprogramme benötigt. Ein Paket mit all diesen kleinen Programmen ist das AMVapp, was ihr hier herunterladen könnt.

1. Einführung, Quellenbeschaffung

Was benötige ich um ein AMV zu machen?

Wollen wir zunächst mal diese fundamentale Frage klären:

1. Einen Computer, je schneller desto besser

Ihr braucht kein absolutes Quad-Core Spitzenmodell. Vor 10 Jahren als die Computerleistung noch 20 mal geringer war wurden auch schon Videos bearbeitet. Die Schnelligkeit erspart euch legidlich nervige Wartezeiten. Die wichtigste Komponente bleibt allerdings

2. jede Menge freier Festplattenplatz

Ihr werdet mit Videodaten arbeiten, die Datenmengen ausmachen die jeden Rahmen sprengen können. Ich rede hier konkret von ca. 50 GB freiem Speicher, die zum Beispiel mindestens benötigt werden um eine 26 Episoden TV-Serie gescheit bearbeiten zu können. Solltet ihr mit HD-Material arbeiten wollen steigt dieser Platzbedarf gerne auf 500 GB. Womit mir auch schon beim nächsten Punkt angelangt wären…

3. Video-Quellmaterial (Anime)

Wir leben in einem schönen Zeitalter in dem es jede Menge digitale Quellen gibt. Diese sind unter anderem:

  1. Blu-Ray Disc (BD): Mittlerweile werden so gut wie alle modernen Anime auch auf dem High Definition Format veröffentlicht. Mit einer saftigen Auflösung von 1920×1080 Pixeln ist dies die höchste Qualität an die ihr kommen könnt. Auch wenn noch ein verschwindent geringer Prozentsatz an Anime tatsächlich in dieser Auflösung produziert wird (fast alle werden hochskaliert), sollte dies das Format eurer Wahl sein. Vorrausgesetzt ihr habt die technischen Möglichkeiten es zu nutzen (BD-Laufwerk im Computer).
  2. DVD: Das etablierte Scheibenformat ist immer noch eine hervorragende Quelle für AMVs, und bei älteren Anime immer noch das beste was ihr kriegen könnt. Ich empfehle an dieser Stelle dass ihr euch vorzugsweise nach Japanischen und Amerikanischen DVDs umseht, da Europa einen anderen Fernsehstandard hat und das Material durch einen qualitätsmindernden Konvertierungsprozess geht bevor es auf DVDs kommt.
  3. TV-Aufnahmen: Da alles Fernsehen mittlerweile auch digital ausgestrahlt wird, ist es möglich an die Daten die der TV-Sender ausstahlt zu kommen. Hiervon möchte ich euch eher abraten da, obwohl oft in HD ausgestrahlt wird, die Kompression deutlich höher als bei einer DVD und vor allem BD ist. Das ist insbesondere der Fall wenn der Anime in Bildschärfe gar nicht von der HD-Auflösung profitiert. Zusätzlich habt ihr dann mit Texteinblendungen, Senderlogos usw. zu kämpfen die ihr mit Sicherheit nicht gerne in eurem AMV haben wollt. Solltet ihr wirklich keine andere Wahl haben, rate ich euch einen Weg zu finden an direkte Streams (das sind .ts Dateien) aus dem Japanischen Fernsehen zu kommen. Fansubs und sogenannte RAWs sind nochmals komprimiert und daher eine noch schlechtere Wahl.
  4. Internet (Streams): Mittlerweile gibt es viele Anime die im Internet (meist gegen einen kleinen Obulus) völlig legal episodenweise anschaubar und downloadbar sind. Für sogenannte ONAs ist das sogar der einzige Veröffentlichungsweg. Dies sollte eure absolut unterste Priorität haben, da die Kompression meist sehr hoch ist um die Dateigröße gering zu halten. Ihr solltet euch daher hier gründlich umsehen ob es keine anderen Quellen gibt.

Bei all dem ist Augenmaß gefragt. Ausnahmen bestätigen die Regel, ich habe TV-Aufnahmen gesehen die besser als DVDs aussehen und sogar DVDs die besser als BDs aussehen. Dies sind absolute Seltenheitsfälle, ich will damit nur sagen dass eine BD nicht das nonplusultra sein muss 🙂

Ich möchte euch bei all dem noch dringend ans Herz legen: Kauft euch die Originale!! Dass alles Digitale theoretisch auch über Internet kopiert werden kann ist bekannt und sehr verlockend, vor allem wenn man die Preise von Japanischen DVDs und BDs sieht. Dennoch: Ich gehe davon aus dass ihr den Anime mögt den ihr zu einem AMV verarbeiten werdet, also ist es das Richtige den Machern mit einem ehrlichen Kauf für das gute Quellmaterial zu danken.

4. Audio-Quellmaterial (Musik)

Ähnliche Geschichte wie bei Anime: Das beste Quellmaterial was ihr bekommen könnt ist eine CD. Deshalb möchte ich auch Empfehlen dass ihr CDs benutzt wo es möglich ist. Dass fast jeder von euch eine Menge MP3-Dateien auf der Festplatte hat von denen ihr die Originale nicht besitzt ist heute auch kein Geheimnis mehr, vor allem da sehr viel Musik gar nicht anders zugänglich ist und man MP3s auch legal erwerben kann. Daher wird oft auch kein Weg drum herumführen eine komprimierte Audioquelle wie eine MP3 benutzen zu müssen. Glücklicherweise ist der Qualitätsunterschied zu der CD hier meißtens vernachlässigbar gering.

5. Videoschnittsoftware

Ein ziemlich oft gefragter und schwer zu beantwortender Teil. Es gibt kein „bestes“ Programm zum AMV machen. Jedes Programm hat seine Stärken und Schwächen und es ist die Frage womit man persönlich am besten zurecht kommt. Die beiden Programme die im Moment am weitesten verbreitet sind und sich bewährt haben im AMV Bereich sind Sony Vegas und Adobe Premiere. Ich würde empfehlen dass ihr euch von beiden Programmen Testversionen runterladet und ein wenig rumprobiert womit ihr besser zurechtkommt. Da euch der Preis von ca. 500 Euro für eins dieser Programme wahrscheinlich zu hoch sein wird, kann ich noch raten dass ihr euch auf Auktionsseiten wie E-Bay nach älteren Versionen umguckt. Oft ist der Funktionsumfang nahezu derselbe und für AMVs völlig ausreichend, der Preis dafür aber mit ca. 50 Euro um ein vielfaches niedriger.

So, da wir nun alles zusammen haben (und wir uns hoffentlich auch eine gute AMV-Idee ausgedacht haben), können wir anfangen.
Zuallererst müsst ihr das Videomaterial auf eure Festplatte bewegen. Falls das schon der Fall ist, springt zum nächsten Schritt.
Wenn ihr es in Scheibenform vorliegen habt, könnt ihr mit dem Programm MakeMKV, was ihr hier herunterladen könnt, die Daten davon auf eure Festplatte kopieren.
Startet das Programm und legt die erste DVD bzw. BD ein die ihr „rippen“ wollt und klickt auf den großen „Scheibe auf Platte“ Knopf. Er wird die DVD/BD nun analysieren und euch danach ein Fenster anzeigen was so in etwa aussieht:


Die Anlagestruktur kann je nach DVD/BD unterschiedlich sein, aber anhand der Länge und des Vorschaufensters sollte es einfach sein herauszufinden was ihr braucht. Wenn ihr die Titel aufklappt könnt ihr noch die Audio- und Untertitelspuren deaktivieren da ihr diese ja wahrscheinlich nicht brauchen werdet. Danach noch oben einen Speicherort auswählen und anschließend auf Start klicken – nach einer Weile habt ihr nun die ersten Daten auf eurer Festplatte. Fahrt nun weiter so fort bis ihr all den Anime den ihr braucht auf eurer Festplatte habt.

Nachdem das auch geschafft ist könnt ihr aber leider noch nicht anfangen.

2. Quellenvorbereitung

Je nachdem mit welcher Quelle ihr an den Start gegangen seid, steht ihr sehr warscheinlich mit Videodateien in einem von diesen Containerormaten dar: AVI, MKV, MP4, FLV, WMV, OGM, MPG, VOB, TS, M2TS, MOV. Viele von diesen Containern wird euer Schnittprogramm nicht unterstützen, und falls doch, mit Einschränkungen. Auch wenn ihr sie erfolgreich in euer Schnittprogramm geladen bekommt rate ich euch davon ab damit zu arbeiten und meine Anleitung weiter zu befolgen, da sie nicht framegenau sind und in eurem Programm Fehler und Abstürze hervorrufen können.

Remuxing:

Wenn ihr DVD oder BD als Quelle hattet und die Anleitung zum rippen richtig befolgt habt, habt ihr MKV-Dateien. Mit diesen sowie bei AVI, MP4, FLV, WMV und OGM könnt ihr zum nächsten Schritt. Habt ihr jedoch ein anderes Containerformat vorliegen, würde ich euch dringend raten dieses umzuwandeln (remuxing), vorzugsweise in MKV. Wenn ihr das Combined Community Codec Pack installiert habt, findet sich im Installationsordner Combined Community Codec Pack\Filters\Haali eine Anwendung namens gdsmux. Hier könnt ihr mit einem Rechtsklick eure Dateien anderen Formates hinzufügen und mit einem Klick auf Start ín MKV remuxen.

Avisynth:

Avisynth ist ein sehr geniales, skriptbasiertes Videobearbeitungsprogramm. Um die nächsten Schritte zu nutzen müsst ihr Avisynth, Avisynth Filter Pack und AVSP aus dem AMVapp installieren.
Erstellt nun dem Ordner eurer Quelldatei per Rechtsklick – Neu eine Avisynth-Datei. Diese öffnet ihr nun in AVSP und schreibt folgendes hinein:

FFVideoSource("Ich Bin Deine Video Datei.mkv")

Drückt nun F5. Es wird eventuell erstmal nichts passieren, AVSP wird nicht reagieren. Das hängt damit zusammen dass von eurer Quelldatei ein sogenannter Index geschrieben wird, der wichtig für das spätere durchsuchen der Datei ist. Je nachdem wie groß und wie lang eure Quelldatei ist kann es bis zu 15 Minuten dauern. Nachdem dieser Vorgang fertig ist werdet ihr mit einem Vorschaufenster beglückt werden, mit dem Regler unten könnt ihr nun durch euer Video kämmen. Avisynth hat nun neben eurer Quelldatei eine Datei mit der Endung .ffindex abgelegt. Löscht diese nicht, da sonst der eben beschriebene langwierige Indizierungsvorgang von Avisynth wiederholt werden muss.

Rein theoretisch könntet ihr nun zum Schritt „Clips erstellen“ springen. Ich rate euch jedoch dringend weiterzulesen um euch Kopfschmerzen wegen diverser Videokomplexitäten zu ersparen. Eventuell habt ihr schon eine dieser Komplexitäten vor euch, insbesondere wenn ihr DVDs oder TV-Aufnahmen als Quellmaterial habt:

Interlacing

Ohne ein wenig Theorie geht es nicht. Falls es euch nicht schon aufgefallen ist und ihr euch noch fragt „Was zur Hölle ist Interlacing?“, hier die Antwort:


DAS ist Interlacing. Es ist kein Fehler im Bild, ihr habt eure DVDs nicht falsch gerippt oder gekauft. Um zu verstehen warum so etwas in eurem Quellmaterial drin ist müssen wir verstehen wie ein Fernseher funktioniert – die Pixel auf eurem Computermonitor sind quadratisch und gleichmäßig zueinander angeordnet – auf einem Röhrenfernseher ist das NICHT der Fall. Wenn Ihr einen in der Nähe stehen habt schaltet ihn mal ein und betrachtet ihn ganz aus der Nähe so dass ihr die Pixel sehen könnt. Es wird so in etwa aussehen:


Wenn ihr scharf überlegt wird euch jetzt klar werden warum ihr das Interlacing auf dem Fernseher nicht seht. Fernseher stellen nicht das ganze Einzelbild auf einmal da, sondern je 2 Halbbilder abwechselnd. Im ersten Halbbild die ungeraden Pixelreihen (also 1, 3, 5 …), im zweiten die geraden (2, 4, 6 …). Durch die Anordnung der Pixel wie ihr sie oben seht bemerkt man die Aufspaltung in 2 Halbbilder dann auch nicht. Das hat beim Fernsehen den Vorteil dass man nicht 25 Bilder pro Sekunde darstellt, sondern 50 Halbbilder. Dadurch wird das Video wesentlich flüssiger und der Fernseher flimmert viel weniger.
Bevor ihr jetzt denkt „na ist doch ne super Sache“: Auf einem Computermonitor ist das ganze nur störend und bringt rein gar nichts. Und ich will mal behaupten die meisten AMVs werden mit einem Computermonitor geguckt. Also das heißt: Das Zeug muss raus, daher „De“-Interlacing.

Sollte in eurer Quelle kein Interlacing vorhanden sein könnt ihr direkt weiter zum nächsten Schritt: 3. Seitenverhältnisse Dies ist vor allem bei BDs der Fall, da HD-Flachbildfernseher dieselben Eigenschaften wie Computermonitore haben.

Deinterlacing

Stellt nochmals sicher ob euer Material überhaupt Interlaced ist. Das sollte oben mit dem Beispielbild und ein bisschen durchkämmen in AVSP leicht fallen. Sucht euch eine Stelle mit viel Bewegung raus, und geht mit den Pfeiltasten Frame für Frame durch eine Szene. Wenn ihr dabei das Muster erkennen könnt dass 2 Frames hintereinander interlaced sind, die nächten 3 nicht usw. liegt euch sogenanntes Telecine-Material vor. Schreibt dann in AVSP diese Zeilen ans ende eures Skriptes (unter die FFVideoSource-Zeile):

TFM()
TDecimate()

Könnt ihr hingegen ein anderes oder kein durchgängiges Muster erkennen, benutzt diese Zeile:

TDeint(mode=1)
Srestore() #ggf. weglassen wenn Ergebnis schlecht aussieht

Durch ersteres wird eine Methode angewendet die euer Material von 29,97 auf 23,976 Vollbilder pro Sekunde zurück wandelt, Bei zweiterer Methode wird es auf seiner originalen Bildrate bleiben, übriggebliebene interlacte Bilder werden in einem aufwändigen Verfahren zu Vollbildern gerechnet. Hierdurch werden am Ende einige Bilder mit anderen überlagert – was wohl nicht nur ich persönlich beim genauen editieren als störend empfinde. Ein Hauptgrund warum ich euch zu Japanischen bzw. Amerikanischen DVDs rate. Drückt F5 und das Interlacing ist verschwunden. Juchuu!

Ich hab weiter oben schon kurz angedeutet dass die Pixel eines Fernsehers nicht quadratisch sind – was unser nächstes Problem sein wird.

3. Seitenverhältnisse

Die verfluchten Unterschiede

Und damit meine ich die nicht-quadratischen Pixel von Fernsehern, was seinen Ursprung in fast 100 Jahren Fernsehtechnik hat auf die ich jetzt auch nicht weiter eingehen will. Wenn man etwas im Kopf kombiniert müsste euch auch der Gedanke in den Kopf springen dass das heißt, dass euer Quellmaterial unter umständen am Computermonitor verzerrt dargestellt wird.


Oh nein! Wir leben auf einem Ei! Für Anime gibt es legidlich 2 Seitenverhältnisse: 4:3 (klassisches Vollbild) und 16:9 (Breitbild). 4:3 gehört mehr und mehr der Vergangenheit an, seit 2007 wurden praktisch alle Anime in 16:9 produziert. Was auf euren Anime zutrifft sollte leicht beim normalen angucken festzustellen sein. Insbesondere bei DVDs ist das Seitenverhältnis auf jeden Fall am Computerbildschirm falsch, da diese anfangs ausschließlich für Fernseher entworfen sind. Mit BluRay und HD-Fernsehstandard sind diese Unterschiede zum Teil aus der Welt geschafft, und das Seitenverhältnis wird wahrscheinlich schon richtig sein, allerdings werden auch hier gerne gestauchte Seitenverhältnisse verwendet um Datenmengen einzusparen.

Lästige Ränder

Euch wird vielleicht auch noch aufgefallen sein dass eure Quelle Ränder am Bild hat (links und rechts, manchmal auch noch oben und unten) die einfach nur Schwarz sind. Das hat den Grund dass alte Fernseher immer an allen Seiten ein Stück vom Bild abschneiden, damit vom eigentlichen Bild mehr zu sehen ist. Ein Computermonitor schneidet nichts ab, folgerichtig können und sollten diese Ränder weg.


Das bewerkstelligt ihr mit dem einfachen Befehl Crop(rechts,oben,-links,-unten) in AviSynth. Hängt eine Zeile wie diese an euer Skript:
Crop(8,0,-8,-0)

Modifiziert die Werte so dass sie genau eure schwarzen Ränder abhacken, lieber bisschen mehr wie zu wenig. Zur Erinnerung: mit F5 in AVSP aktualisieren und gucken obs stimmt.

Seitenverhältnis korrigieren

Zur Information möchte ich erwähnen dass die vertikale Auflösung (immer der zweite Wert) die Bildschärfe deutlich stärker beeinflusst als die horizontale Auflösung. Das heißt ihr solltet die Vertikale nach dem Crop-Vorgang möglichst unangetastet lassen und das Seitenverhältnis mittels der Horizontalen korrigieren. Da wir am Computermonitor quadratische Pixel haben können wir aus der vertikalen Endauflösung mit einem Taschenrechner die benötigte horizontale Auflösung berechnen. Dabei ist zu beachten dass idealerweise nur durch 8 teilbare Auflösungen zum Einsatz kommen sollten. Hier einige Beispiele:

16:9 Material, Originalauflösung nach Crop: ca. 704×480
Lösung: Verbreiterung der Horizontalen auf 848 (480 durch 9 mal 16 = 853 – nächster durch 8 teilbare Wert: 848). Benötigte Avisynth Skriptzeile:

Spline36Resize(848,480)

4:3 Material, Originalauflösung nach Crop: ca. 704×480
Lösung: Verschmälerung der Horizontalen auf 640 (480 durch 3 mal 4 = 640 – ist bereits durch 8 teilbar). Benötigte Avisynth Skriptzeile:

Spline36Resize(640,480)

4:3 Material, Originalauflösung nach Crop: ca. 704×576
Lösung: Verbreiterung der Horizontalen auf 768 (576 durch 3 mal 4 = 768 – ist bereits durch 8 teilbar). Benötigte Avisynth Skriptzeile:

Spline36Resize(768,576)

16:9 Material, Originalauflösung nach Crop: ca. 1432×1080
Lösung: Verbreiterung der Horizontalen auf 1920 (1080 durch 16 mal 9 = 1920 – ist bereits durch 8 teilbar). Benötigte Avisynth Skriptzeile:

Spline36Resize(1920,1080)

… jeweils ans Ende eurer Skripts. Dadurch wird euer Material auf eine ordentliche Auflösung im richtigen Seitenverhältnis skaliert mit der ihr arbeiten könnt.
Leider vergessen viel zu viele Leute diesen Schritt und merken unter Umständen überhaupt nicht dass ihr AMV verzerrt ist…

Zusatzinfo zu sehr hohen Auflösungen

Solltet ihr den Luxus haben mit einer BD oder anderem HD-Material zu arbeiten, werdet ihr mit sehr hohen Auflösungen wie 1920×1080 konfrontiert. Dies wird sehr hohe Anforderungen an euren Computer beim filtern, bearbeiten und auch abspielen stellen und unter Umständen sehr langsam vonstatten gehen. Da viele Anime gar nicht in einer so hohen Auflösung produziert werden solltet ihr in Erwägung ziehen das Material auf eine niedrigere Auflösung runter zu skalieren (z.B. 1280×720 oder 848×480). Schaut euch genau an ob die Bildschärfe darunter leidet oder sogar gewinnt – für viele Anime reicht 1280×720 völlig aus. Ersetzt dabei die Werte bei Spline36Resize mit eurer gewünschten Auflösung.

Einen Schritt gibt es noch zu bewältigen:

4. Qualitätsaufbesserung

Qualität nicht hoch genug

Das ist nicht unbedingt ein freiwilliger Schritt, ich finde ihn fast ebenso notwendig wie Deinterlacing oder Seitenverhältnisse. Warum die Qualität weiter aufbessern wo wir uns doch angeblich das Medium mit der höchsten Qualität besorgt haben? Es ist leider immer noch ein komprimiertes Videoformat, was Rückstände hinterlassen hat. Zusätzlich haben viele Quellen noch absichtlich etwas Schmutz auf dem Bild mit drin um es auf dem Fernseher natürlicher wirken zu lassen. Und nicht zuletzt – ein wenig Filtern kann die Dateigröße vom fertigen AMV beträchtlich nach unten beeinflussen und euch so Uploadzeit (und euren Fans Downloadzeit) und Festplattenplatz ersparen.
Leider ist das auch ein sehr empfindlicher Schritt: Man hat sein Material schnell durch zu starkes Filtern zerstört, ohne es gemerkt zu haben. Man geht auf Messers Schneide, und die Frage wie man möglichst viel Schmutz wegbekommen kann ohne dabei an Detail zu verlieren ist etwas womit sich ganze Berufe beschäftigen. Außerdem ist jede Quelle verschieden, es gibt eigentlich kein Grundrezept mit dem jedes Material schön wird. Eine andere Quelle bedarf einer anderen Filterung.

Material aufbessern ohne sichtbaren Effekt

So, da ich euch genug verschreckt hab, nun zum eigentlichen Filtern. Fügt das mal ans ende eures Skripts ein:

FFT3DFilter(sigma=3,bt=2,plane=4)

FFT3DFilter ist ein Universalfilter der mehrere Schritte in einem erledigt und die meisten Probleme wie den absichtlichen Schmutz, den ich oben erwähnt hab, ganz gut entfernt. Sucht euch mal in AVSP eine Stelle mit vielen Bildunruhen aus und drückt F5. Ihr werdet wohl (fast) keinen Unterschied sehen – und das ist auch gut so. FFT3DFilter hat in Wahrheit jede Menge gemacht was sich nachher beim fertigen AMV Qualitätsmäßig und auch von der Dateigröße her auszahlen wird. Zu den einzelnen Werten: Sigma ist der generelle Stärkewert für die Schmutzreduzierung. 3 ist ein guter Durchschnittswert, gröbere (meist ältere) Anime verlangen eher 4, 2 reicht für sehr saubere Quellen völlig aus. Bt ist die 3D-Komponente des Filters um vorhergehende oder nachfolgende Frames zum Vergleich zu benutzen, um herauszufinden wobei es sich um Schmutz handelt und was Bestandteil der Quelle ist. 2 vergleicht nur mit dem vorhergeganenen Frame, 1 nur den aktuellen, 3 und 4 respektive mehrere Frames aus dem Umfeld. 2 ist ein sehr effektiver Wert mit kaum Nachteilen, 3 oder 4 können mehr Schmutz erkennen, aber auch sogenannte Geisterbilder der umliegenden Frames in den aktuellen rechnen. Plane bestimmt welche Kanäle des Bilds gesäubert werden sollen: 4 steht für alle (Helligkeit, Blau und Rot), 3 für beide Farbkanäle (Blau und Rot), 2 für den Rotkanal, 1 für den Blaukanal, 0 für den Helligkeitskanal. In der Regel können alle Kanäle gesäubert werden, solltet ihr jedoch den Eindruck haben dass bei eurer Quelle z.B. deutlich mehr Farbrauschen auftritt (was in etwa so aussieht wie eine alte VHS-Kassete), könnt ihr entsprechend die Farbkanäle seperat säubern ohne die Helligkeit anzutasten. FFT3DFilter hat noch viele weitere Optionen über schärfen bis weichzeichnen, aber diese hier sollten genügen für eure Quelle ein ganzes Stück besser aussehen zu lassen. Geht moderat mit den Werten um und säubert lieber zu wenig wie zuviel!

Um zu sehen was ich meine mit zu starken Werten setzt mal Spaßeshalber 50 bei sigma ein und drückt F5. Es wird ungefähr so aussehen:


Wie einmal durch die Waschmaschine. Das sind jetzt extreme Werte um zu zeigen was passiert wenn man es zu gut meint. Und ich kann nicht genug davor warnen: Überfiltert euren Anime nicht! Glaubt mir, das ist viel schneller passiert als man denkt. Gebt deshalb genau auf Details acht die verloren gehen könnten und setzt immer mal wieder ein # vor die Zeile im Skript um sie zu ignorieren und drückt F5 um es mit dem Original zu vergleichen.

FFT3DFilter sollte eure Quelle nun ein gutes Stück flexibler gemacht haben. Mit anderen Filtern kann man sich noch weit mehr beschäftigen und unter Umständen aus einer schlechten Quelle noch richtig ansehliches Material zaubern mit entsprechenden Kenntnissen. Falls ihr euch da weiter reinsteigern wollt empfehle ich euch das hier zu lesen.

Das Frameraten-Problem

Ein wirkliches Problem ist es nicht, bloß eine Entscheidung die ihr treffen müsst. Und zwar in wie viel Bildern pro Sekunde ihr editieren wollt. Dies lässt sich zwar erst in eurem Schnittprogramm einstellen, aber es empfiehlt sich euer Quellmaterial vorab auf dieselbe Framerate zu bringen. Einige Programme begrenzen diese Auswahl auf Standardwerte wie 23,976, 24, 25 oder 29,97, und ich empfehle euch auch bei einer von diesen Raten (oder mehrfachen davon wie 50, wenn möglich) zu bleiben. Der Hauptunterschied wird sein: Je höher die Framerate ist desto genauer könnt ihr schneiden und desto flüssiger werden Bewegungen sein. Dies geht allerdings auf Kosten von fertiger Dateigröße und Anforderung an den Rechner der es abspielen muss. Ihr könnt die Framerate mit folgendem Befehl in Avisynth anpassen:

AssumeFPS(29.97) #Zahl ggf. austauschen mit gewünschter Framerate

Nicht vergessen, Englische Schreibweise, das heißt Punkt statt Komma, also 29.97 statt 29,97.
Macht die Wahl der Framerate also abhängig davon wie hektisch oder ruhig euer AMV voraussichtlich werden wird.

So, nun haben wir unsere Quelle endlich fertig vorbereitet. Euer .avs-Skript sollte nun so ähnlich aussehen

FFVideoSource("iPupe.mkv")
TFM() #NUR für Interlactes Material
TDecimate() #NUR für Interlactes Material
Crop(8,0,-8,-0)
Spline36Resize(848,480) #Als Beispiel 16:9 Material
FFT3DFilter(sigma=3,bt=2,plane=4)
AssumeFPS(29.97) #Zahl ggf. austauschen mit gewünschter Framerate

Alles ok, zufrieden? Gut, dann erstellt für jede Quelldatei eures Animes ein solches Skript. Ihr könnt dasjenige was ihr gerade erstellt habt kopieren, ich würde aber empfehlen danach nochmal Stichprobenartig welche in AVSP zu probieren ob es für die restlichen genauso funktioniert. Normalerweise sollte es, manchmal muss man jedoch die Crop-Werte beispielsweise noch individuell abändern.
Solltet ihr verschiedene Anime benutzen müsst ihr für jeden Anime nochmal von vorne Anfangen. Verschiedene Quellen müssen verschieden behandelt werden, und so wird euer Skript was bei einem Anime gute Resultate produziert unter Umständen bei einem anderen Schrott produzieren.
Also, ihr solltet jetzt für jede Quelldatei eine .avs haben die darauf verknüpft. Alles schön strukturiert, kein Durcheinander, dann können wir weitermachen.
Um mit dem AMV anzufangen müssen wir nur noch aus den .avs-Dateien vernünftige .avi-Dateien erstellen mit denen eure Schnittsoftware arbeiten kann.

5. Clips zum Bearbeiten erstellen

Es gibt durchaus noch andere Möglichkeiten euren Anime in die Schnittsoftware zu bekommen die weniger Vorbereitungszeit erfordern aber ich denke trotzdem dies ist die einfachste. Und vor allem wird sie euch nachher beim bearbeiten jede Menge Zeit ersparen da ihr die Szenen die ihr braucht sofort schnell zugreifbar habt ohne viel suchen zu müssen.

Hierzu benötigt ihr das kleine aber feine Programm VirtualDub, welches mit dem AMVapp gekommen ist. Öffnet eure erste .avs in VirtualDub. Geht zunächst in das Menü Video – Compression. Wenn ihr das AMVapp richtig installiert habt müsste in der Liste ‚Ut Video Codec YUV420 (ULY0)‘ zur Auswahl stehen. Wählt diesen an und klickt auf OK. Wählt dann Video – Fast Recompress. Das wärs schon an Einstellungen.


Ihr könnt nun durch die Datei scrollen mit dem Sucher unten und euch Szenen raus suchen die ihr braucht für euer AMV. Mit den beiden im Bild markierten Tools könnt ihr Anfang und Ende der Szene markieren. Habt ihr nun eine markiert geht auf File – Queue Batch Operation – Save as AVI. Dadurch legt VirtualDub eine Liste der zu speichernden Clips an und lässt diese erst laufen wenn man sie anwirft. So könnt ihr erstmal von eurem gesamten Quellmaterial Clips erstellen und diese dann bequem alle nacheinander rechnen lassen. Für den Dateinahmen wählt etwas sinnvolles so dass ihr später genau wisst was für eine Szene es ist und woher sie kam. Ich habe mir Beispielsweise folgende Logik angewöhnt: Jede Episode bekommt ihren eigenen Ordner mit Clips die ich dann mit dem Zeitcode voran und mit einem Kennwort benenne. Also z.B. ep4\14.55-SoraSpringt.avi . So kann ich sie eindeutig zuordnen und weiß sogar woher sie kam. Speichert also nun den ersten Clip ab, er wird dann in die Jobliste hinzugefügt. Diese bleibt bestehen selbst wenn ihr VirtualDub schließt und euren Computer neu hochfahrt. Fahrt also nun fort mit den nächsten Clips und durchkämmt euren ganzen Anime nach brauchbaren Szenen. Das kann unter Umständen, je nachdem wie schnell ihr damit seid und wie lang euer Quellmaterial ist, ziemlich lange dauern.

So, alle Szenen fertig ausgesucht? Prima. Öffnet die Jobliste mit File – Job Control. Hier seht ihr nun alles aufgelistet was ihr wie oben beschrieben abgespeichert habt. Mit einem einfachen Klick auf Start wirft man den Hobel an und die Clips rechnen nacheinander durch. Dies wird mehrere Stunden dauern, also werft es an bevor ihr schlafen geht, oder zur Schule / zur Arbeit, oder einen trinken, oder was auch immer gerade nichts mit eurem Computer zu tun hat macht. Wenn es dann endlich fertig ist unternehmt noch einen Schritt: in der Job Control – File – Save job list. Diese Jobliste könnt ihr dann jederzeit wieder laden und eure Clips in einem Rutsch neu erstellen falls etwas passieren sollte, oder ihr noch unzufrieden mit der Filterung von den jetzigen seid.

Wenn euch das alles zu viel ist, es soll euch nichts davon abhalten euer komplettes Quellmaterial neu abzuspeichern anstatt einzelner Clips. Festplattenplatz wird immer günstiger, und es ist somit auch wahrscheinlicher, dass Leute die 150 GB, die man braucht für eine 26 Episoden Serie in DVD-Auflösung, frei haben. Dies lohnt sich vor allem wenn ihr den Anime gut kennt, euch aber jetzt noch nicht auf bestimmte Szenen festlegen wollt, oder, sagen wir, ein AMV chronologisch nach der Serie aufbaut.

Ihr könnt nun eure Clips betrachten. Wundert euch nicht über die Dateigröße, dass sie so riesig sind ist normal, da diese jetzt verlustfrei sind, sie sind von der .avs aus durch keinen Qualitätsmindernden Prozess gegangen, und das erfordert die Größe von ca. 500 MB für 3 Minuten. Wegen dieser enormen Größe kann es auch sein dass ihr sie nicht flüssig abgespielt bekommt, dann ist euer Prozessor zu langsam für die Videodaten in Abspielgeschwindigkeit zu lesen. Aber keine Sorge, im Schnittprogramm und auch im fertigen Video werden sie flüssig sein.

Achja, der Ton

Das hätten wir fast vergessen. Zum Glück beansprucht die Vorbereitung vom Ton nichtmal ein Zehntel der Videovorbereitungszeit. Solltet ihr eine CD vorliegen haben empfehle ich euch das Programm Exact Audio Copy. Kopiert mit diesem Programm eine .wav-Datei von der CD auf die Festplatte, mit dieser könnt ihr nun arbeiten. Fertig. Solltet ihr eine MP3 vorliegen haben empfiehlt sich dringendst diese in eine .wav zu konvertieren. Fast alle Schnittprogramme können MP3 zwar auch lesen, haben aber mit der Bearbeitung Schwierigkeiten. Hierfür gibt es wohl nichts einfacheres als den dBpoweramp Music Converter. Nachdem ihr ihn installiert habt einfach auf eure MP3 rechtsklicken – Convert to – WAV. Fertig.

Eine wichtige Sache gibt es noch zu klären: Die Projekteinstellungen in eurem Schnittprogramm. Eine falsche Einstellung kann alles was ihr bis jetzt an Vorbereitungsarbeit geleistet habt zunichte machen. Daher:

6. Projekteinstellungen in Sony Vegas und Adobe Premiere Pro

Sony Vegas

Seit der ersten von Sony mitentwickelten Version gab es eigentlich kaum Änderungen an dem Einstellungsfenster, deshalb kann man das hier verallgemeinern. Geht auf Datei – Eigenschaften oder klickt das entsprechende Symbol in der Menüleiste

Video

 
  • Breite & Höhe: Das ist die Auflösung des Videos in Vegas. Diese Einstellung sollte mit dem was ihr in AviSynth eingestellt habt identisch sein.
  • Fieldreihenfolge: Vegas kann, wie viele andere Videoschnittprogramme auch, problemlos mit Halbbildern editieren, also mit Interlaced-Material. Diese Einstellung bestimmt welche Pixelreihe zuerst dargestellt werden soll. Da wir uns im Schritt „Deinterlacing“ allen Halbbildern entledigt haben wählen wir hier „Keine (progressive scan)“. Das ist WICHTIG, da sonst Bewegungen oder Effekte, die ihr am Video modifizieren würdet, interlaced von Vegas erstellt werden, und das sieht, wie euer ursprünglich interlaced-Anime, potthässlich am Computerbildschirm aus.
  • Pixelseitenverhältnis: Hier wird festgelegt wie „rechteckig“ die Pixel im Video sind damit Vegas in der Vorschau die Darstellung korrigieren kann. Das kommt uns bekannt vor aus dem Schritt „Seitenverhältnis“, und da wir unser Seitenverhältnis schon so korrigiert haben dass alles richtig aussieht stellen wir es auf 1,000 (Quadratisch).
  • Framerate: Unsere Bilder pro Sekunde. Dies sollte wiederum exakt unserer .avs-Datei entsprechen. Falsche Einstellungen hier führen zu leicht ruckelndem Video und von Vegas rein gerechneten Zwischenbildern.
  • Renderqualität bei voller Auflösung: Was wohl – Optimal.
  • Ordner für vorgerenderte Dateien: Hier legt Vegas Vorschaudaten ab. Am besten auf eine Festplatte legen die viel Platz frei hat

 

Audio
  • Samplerate (Hz): Auch wieder, hier genau dieselbe wie in eurer Audioquelle einstellen. MP3-Player wie Winamp oder Foobar zeigen diese beim abspielen an, oft 44.100, seltener 48.000.

Skala

  • Skalenzeitformat: Bei Vegas und vielen anderen Schnittprogrammen ist die Zeitangabe in der Skala oben unabhängig von der eingestellten Framerate. Daher könnt ihr hier sehr bequem „Zeit und Frames“ einstellen. Falsche Einstellungen hier führen vor allem dazu dass euer Marker später Frames nicht genau anspringt und genaues arbeiten erschwert.

Ok, das wärs. Die Einstellungen könnt ihr jederzeit wieder abändern, allerdings solltet ihr Auflösung und Framerate unangetastet lassen wenn ihr schon relativ viel gebaut habt, weil da wird unter Umständen nach dem Abändern euer ganzes Video verspringen. Solltet ihr etwas anderes vergessen haben ist es kein Problem das noch nachträglich umzustellen.

 

Adobe Premiere Pro

Im Folgenden das Einstellungsfenster von Premiere Pro CS4. Solltet ihr eine andere, vor allem ältere Version als Pro 1.0 von Premiere haben müsst ihr eventuell etwas mehr suchen, die Einstellungen sind aber alle irgendwo vorhanden. Direkt nach dem öffnen und klicken auf „Neues Projekt“ schaltet oben um auf die Karte „Benutzerdefinierte Einstellungen“.

Allgemein

  • Bearbeitungsmodus: Hier sollte „Desktop“ eingestellt sein, andere Einstellungen sind für Fernseher oder Videokameras als Ausgabegeräte.
  • Timebase: Unsere Bilder pro Sekunde. Dies sollte exakt unserer .avs-Datei entsprechen. Falsche Einstellungen hier führen zu leicht ruckelndem Video und von Premiere rein gerechneten Zwischenbildern.
  • Framegröße: Das ist die Auflösung des Videos in Premiere. Diese Einstellung sollte mit dem was ihr in AviSynth eingestellt habt identisch sein.
  • Pixel-Seitenverhältnis: Hier wird festgelegt wie „rechteckig“ die Pixel im Video sind damit Premiere in der Vorschau die Darstellung korrigieren kann. Das kommt uns bekannt vor aus dem Schritt „Seitenverhältnis“, und da wir unser Seitenverhältnis schon so korrigiert haben dass alles richtig aussieht stellen wir es auf Quadratische Pixel (1,0).
  • Anzeigeformat: Hier sollte man dasselbe einstellen wie in der Framerate unter Video, im Falle von 29,97 fps wählt ihr „Drop“ statt „Non-Drop“.
  • Bereich für geschützten Titel/Aktion: Im Punkt Seitenverhältnisse hab ich erwähnt dass Fernseher etwas vom eigentlichen Bild abschneiden. Um diesen Bereich zu beachten kann man ihn hier einstellen, Premiere legt dann zwei Rahmen in den eingestellten Größen über die Vorschau. Ist ganz hilfreich, da eigentlich auch auf einem Computermonitor nichts zu nah am Rand vom Video stehen sollte.
  • Clips beim Hinzufügen zu Sequenz auf Projektmaße skalieren – Da alles was Premiere skaliert schrecklich aussieht wollt ihr das lieber ausstellen.
  • Samplerate: Auch wieder, hier genau dieselbe wie in eurer Audioquelle einstellen. MP3-Player wie Winamp oder Foobar zeigen diese beim abspielen an, oft 44.100, seltener 48.000.

 

Video-Rendering
  • Kompressor: Hier stellt ihr die Kompression für die Vorschau ein die ihr macht, die Voreinstellung ist keine allzu schlechte Wahl im Falle von Premiere Pro. Wenn ihr noch reichlich (über 20 GB) Platz habt wählt „Kein“ bzw. „Unkomprimiert“.

Das wärs auch hier. Wählt unten als Speicherort euren Projektordner aus und gebt dem Ding einen Namen. ACHTUNG: Im Falle von Premiere Pro könnt ihr nach dem klicken auf OK die Einstellungen für dieses Projekt nicht mehr abändern, also stellt sicher dass alles richtig ist. Sollte dennoch was falsch sein, müsst ihr ein neues Projekt erstellen.

So, nun denn, importiert euer Quellmaterial und schießt los – Wir sind fertig.
Ach, ihr wollt noch wissen wie ihr mit dem Schnittprogramm schneiden könnt?

7. Hinweis auf Bearbeitungsmöglichkeiten

Wer jetzt an dieser Stelle einen Lehrgang erwartet hat wie man ein AMV von vorne bis hinten schneidet den muss ich leider enttäuschen. Warum sollte man etwas versuchen zu erklären wenn es andere schon viel besser in allen möglichen Sprachen gemacht haben? Vegas, Premiere und viele andere Programme haben sehr gute Bedienungsanleitungen auf Deutsch. Solltet ihr keine zur Hand haben, es gibt sie auch im Internet, nebst vielen anderen unabhängigen Tutorials.

Wenn es speziell auf AMVs gerichtet sein soll, ich hab ebenfalls ein Paar AMV-spezifische Bearbeitungstipps zusammengefasst, in denen ich allerdings auch von Kenntnissen in besagten Programmen ausgehe. Aber auch hier werd ich euch nicht an der Hand jedes Detail erklären, ihr müsst schon Eigeninitiative aufbringen und eure Kenntnisse selbst verfeinern, und vor allem selbst das machen was euch Spaß macht und gefällt:

7.1 Die AMV-Idee

Ich hab es schon oft geschrieben und werde es auch nochmal schreiben, das hier ist keine Schritt-für-Schritt Anleitung für ein AMV. Aus dem ganz einfachen Grund dass ihr selbst kreativ sein sollt und das macht was ihr mögt – ansonsten wären alle AMVs ja gleich und Innovationslos.
Ich gehe hier auch von Grundkenntnissen in eurem Schnittprogramm aus, also lest die Bedienungsanleitung vorab.

Wahl der Quellen

Eine AMV-Idee ist ja zuerst mal abhängig von der Kombination aus Song und Anime. Und diese Kombination entscheidet meiner Meinung nach mehr als die Hälfte darüber wie „gut“ euer AMV sein wird. Ihr könnt noch soviel reißen beim bearbeiten, wenn Anime und Song einfach nicht zueinander passen hat man ein AMV was einfach nicht funktioniert.
Aus etwas Erfahrung weiß ich dass es am Anfang unheimlich schwer fällt eine gute Idee zu finden. OK, einem selbst wird es nicht schwer fallen, aber aus einem Mangel an Erfahrung weiß man am Anfang oft nicht ob dieser Song oder den Anime den man auserwählt hat überhaupt mit dem eigenen Bearbeitungsstil, der sich ja noch entwickelt, funktioniert. Erst nachdem man einige Videos gemacht hat merkt man so langsam welche Arten von Song und Anime funktionieren und welche nicht. Ich hoffe ich hab das jetzt nicht zu wirr formuliert.

Wie kommt man also zu einer guten Idee? Recherchieren. Guckt euch jede Menge andere AMVs an. Durchkämmt die Toplisten auf animemusicvideos.org, guckt euch die neu angekündigten Videos im Forum an, ladet runter was ihr gerade interessant findet. Darunter werden Videos sein die euch gefallen, und andere die euch nicht gefallen. Analysiert diese und überlegt euch warum das so ist. Warum findet ihr gerade dieses AMV gut? Warum mögt ihr das andere überhaupt nicht? Da ist etwas grübeln manchmal angesagt, aber mit scharfen Überlegungen kommt man darauf. Es geht nämlich hierbei darum dass was ihr gut findet bei eurem AMV umzusetzen und das was ihr schlecht findet sein zu lassen. Außerdem muss man auch einige Referenzen kennen – oft habe ich mir am Anfang gedacht mein Video ist doch ganz gut, bis mir ein anderes wiedermal das Gegenteil bewiesen hat.

Genauso sollte man mit Musik und Anime vorgehen. Ein breit gefächerter, ausgeprägter Musikgeschmack, wenn man jede Menge Songs kennt und Alben besitzt ist extrem hilfreich bei der Ideensuche. Ebenso wenn man eine Menge Anime gesehen hat. Je mehr man von beidem kennt, desto mehr potenzielle Ideen hat man logischerweise. Ich würde sagen das ist vor allem im Musikbereich wichtig, da meistens die Idee vom Song kommt auf den man dann einen passenden Anime wählt und nicht umgekehrt. Wenn ihr nicht viel Musik besitzt, hier ein kleiner Tipp meinerseits: Nehmt euch ne Stunde oder zwei Zeit, geht in einen Musikladen der eine Möglichkeit zum Probehören bietet und legt los. Man findet so nicht nur Künstler die einem gefallen, sondern ganze Musikrichtungen.

Was ist also eine „gute“ Idee? Das ist trotzdem eure Entscheidung. Ich will euch nicht vorschreiben „solche Songs funktionieren, solche Anime nicht“. Einige der kreativsten Videos kommen aus Kombinationen die ich für unmöglich halte. Also, seid hier auch ruhig selber kreativ und versucht etwas zu machen was noch keiner vor euch gemacht hat.
Wo wir auch beim nächsten wären. Dass ihr euch jede Menge anderer AMVs angucken sollt habe ich auch aus dem Grund vorgeschlagen dass ihr wisst was noch nicht versucht wurde. Deshalb auch, wenn ihr eine Idee habt, prüft zuerst mal nach ob jemand anderes vielleicht schon etwas ähnliches gemacht hat und vor allem auch ob er es so gemacht hat wie ihr es euch auch vorstellt. Ich finde meinerseits dass es für mich keinen Sinn macht ein Video zu machen was ein anderer schon ähnlich gut oder sogar besser hingelegt hat.

Wobei, einen Tipp kann ich euch doch für eine „gute“ Idee geben: Lasst das Video in eurem Kopf ablaufen während ihr einen Song hört, stellt euch für die gesamte Länge im Kopf vor wie euer Video aussehen könnte und welcher Anime passen könnte. Hört Songs die funktionieren könnten so oft es geht und plant das Video im Kopf soweit es geht, sortiert Songs aus wo ihr keine konkreten Vorstellungen im Kopf habt. Wenn einige Stellen im Song passen und andere nicht überlegt euch diese Stellen rauszuschneiden, genauso wenn ihr denkt dass ihr die Aufmerksamkeitspanne nicht halten könnt weil der Song zu lang ist.

Ich hoffe das hilft erst einmal bei der Ideensuche. Als nächstes stünde wieder ein kontroverser Punkt auf dem Programm:

7.2 Flow

Ihr seid also fertig zum bearbeiten, habt eine Idee, alle Quellen richtig vorbereitet und könnt loslegen? Wunderbar. Fühlt euch frei meine artistischen Angaben soweit es geht wiedermal zu ignorieren und selbst kreativ zu sein. Für diejenigen denen das schwer fällt hab ich mir mal überlegt wie ich einige fundamentale Hinweise aufschreiben kann ohne etwas vorzuschreiben was man machen / nicht machen sollte.

Was zur Hölle ist „Flow“?

Englisch, wörtlich übersetzt Fluss, der. Im Zusammenhang mit AMVs ist damit oft der möglichst gute Zusammenfluss von Bildern und Musik gemeint. Meiner bescheidenen Meinung nach (und damit bin ich Gott sei Dank nicht ganz so allein) ist die Qualität eines AMVs in erster Linie vom Flow abhängig. Ein AMV kann noch so wahnsinns Effekte und Schnitte haben, wenn der Song das nicht unterstreicht und die Szenen nicht auf die Musik und zueinander passen ist das Video Schrott. Ein AMV kann mit wenigen Szenenwechseln erfolgen, alle mit einem harten Schnitt, und trotzdem klasse sein, weil die Szenen perfekt ineinander übergehen und von Stimmung und Rhythmus es so scheinen lassen als wären sie für den Song gemacht. Ich hoffe ihr wisst was ich meine, wenn ihr einmal querbeet einige AMVs gesehen habt, habt ihr sicherlich Beispiele von beidem mit dabei.

Wie erzeuge ich Flow?

Szenen

In erster Linie ist das – wie im vorigen Schritt schon erklärt – von dem Potenzial eurer Idee abhängig. Die nächst größte Rolle spielt dann die Szenenwahl – was hier einfach wichtig ist ist dass die Stimmung der Szenen auf die Musik passt, sei es Spaß, Ernst, schaurig, lustig, ironisch, melancholisch, depressiv… und sich auch dementsprechend anpasst. Übergänge zwischen einzelnen Szenen sind ebenfalls wichtig – je besser die einzelnen Szenen Stimmungsmäßig und Stilistisch zueinander passen desto einfacher lassen sie sich aneinander anfügen und den Schnitt natürlich wirken, als wäre er so im Anime bereits enthalten.

Synchronisation

Erst an unterer Stelle ist die Synchronisation für einen guten Flow verantwortlich, jedoch immer noch fernab von unverantwortlich: Eine der Sachen von denen ein AMV lebt ist schließlich die Synchronisation. Doch wenn ihr das mit der Stimmungsanpassung begriffen habt erledigt sich auch ein Großteil der Synchronisation von selbst. Zusätzliche Synchronisation auf markante Beats / Bässe / Gitarren / Schlagzeug / Geigen / Urwaldschreie / wasauchimmer kann den Flow sehr gut unterstützen, ihn aber auch ebenso zerstören: Stimmungsvolle Szenenwechsel sind bei einigen Synchronisationsabläufen einfach nicht mehr realisierbar, das Video wirkt zerhackt und unstimmig. Das soll euch nicht davon abhalten Szenenwechsel von unter einer Sekunde zu machen, ich hab viele Videos gesehen die dadurch deutlich an Flow gewonnen haben da die Szenenwechsel immer noch stimmig waren.

„Internal Sync“

Ihr könnt natürlich auch ein Ereignis im Song synchronisieren ohne auch nur einen Schnitt an dieser Stelle zu machen, etwa durch ein Ereignis wie z.B. eine Explosion oder eine schnelle Bewegung eines Charakters in der Szene. Der englische Begriff hierfür lautet „internal Sync“ – interne Synchronisation. Sowas ist besonders zu empfehlen, da man so Synchronisieren kann ohne die Szene zu zerhacken, besser noch, der Anime ändert die Stimmung von selbst. Das wirkt oft besonders homogen und, ja, eben fließend – Flow. Außerdem kenne ich noch kein schlechtes Beispiel für diese Art von Synchronisation – Einige meiner Lieblingsvideos bestehen zum großen Teil aus interner Synchronisation.

Effekte

Das wird immer mehr zu einem Zug auf den viele sofort aufspringen wollen. Effekte sind logischerweise Modifikationen an Szenen die vom Anime abweichen. Da Effekte in der Regel direkt von demjenigen stammen der das Video editiert hat sind sie natürlich umso beeindruckender. Durch Effekte entstehen „neue“ Szenen, die sich von den Originalszenen aus dem Anime unterscheiden, teilweise kaum erkennbar, teilweise erheblich, teilweise haben sie gar nichts mehr mit dem Original zu tun. Im Prinzip gilt für diese neuen Szenen genau dasselbe was ich oben für normale Szenen geschrieben hab. Effekte sollten also idealerweise so genutzt werden dass sie mit dem Anime homogen wirken und den allgemeinen Flow unterstützen und verbessern. Leider erfordern solche Effekte oft viel Übung und eine sehr gute Kentnis von eurem Schnittprogramm, deshalb empfehle ich euch erst einmal die oben genannten Grundlagen zu beherrschen bevor ihr mit Effekten anfangt.

Das Thema Flow ist allgegenwärtig bei AMVs, und auch im letzten Schritt wird es eine entscheidende Rolle spielen:

7.3 Der Feinschliff

Endlich Fertig

Ihr habt also die Zeitleiste bei eurem AMV gefüllt und seid nun fertig es zu exportieren und es der Welt zu zeigen? Erstmal Glückwunsch, aber nicht so hastig, eine Sache möchte ich euch noch dringendst ans Herz legen: Guckt es euch nochmal alles genau kritisch an und merkt euch jede kleine Stelle die euch noch nicht gefällt, notiert sie am besten auf ein Blatt Papier. Lasst am besten noch ein paar andere Leute drauf gucken und bittet sie um konstruktive Kritik, am besten auch Leute die sich gut mit der Materie auskennen.
Arbeitet dann alles nacheinander ab und bessert das AMV so gut aus wie ihr könnt. Das hat folgenden Grund: Ihr werdet die ganzen Arbeitsmaterialien wohl nicht ewig auf eurer Festplatte behalten weil sie einfach viel zu viel Platz verbrauchen. Kleine Fehler die euch schon jetzt auffallen werden euch dann ewig nerven und unter Umständen dazu führen dass ihr euer eigenes AMV hassen werdet. Außerdem wird euer Video so ein wesentlich runderes Gesamtbild abgeben, ihr werdet überrascht sein wie viel besser euch eurer Video gefallen wird wenn man auch nur ein paar kleine Fehler ausmerzt.

Wissen wie man es nicht macht

Habt ihr jede Menge Fehler gefunden bei eurem AMV? Sehr gut. Sehr sehr gut. Etwas was ich immer wieder beim bearbeiten gemerkt habe, vor allem wenn jemand anderes mir dabei zugeguckt hat, ist dass es viel wichtiger ist an einer Stelle für sich zu erkennen dass man da Schrott gebaut hat, dass es nicht passt, dass man nicht zufrieden damit ist, als zu wissen was gut funktioniert. Dieses Wissen kommt ganz von alleine wenn man in der Lage ist zu sagen „Die paar Sekunden die ich da gebaut hab sind Mist, muss ich neu machen / aufbessern“ und solche Szenen auch entsprechend zu erkennen. Wenn euch allein das gelingt, steht euch ein riesiger Weg der Verbesserung offen und ich freue mich wirklich drauf eure Videos zu sehen.

Habt ihr euer AMV nun fertig? Genau wie die Projekteinstellungen kann auch ein Bolzen in den Exporteinstellungen das fertige Video versauen. Deshalb:

 

8. Exporteinstellungen in Sony Vegas und Adobe Premiere Pro

Sony Vegas

Markiert zunächst auf der Zeitleiste euer komplettes Video. Geht dann auf Datei – Rendern als… Stellt den Dateityp auf Video for Windows und klickt auf Benutzerdefiniert…

Projekt

Video Renderingqualität: Optimal (gell, warum sind nicht alle Einstellungen so einfach?)

Video

Wählt zunächst bei Videoformat Unkomprimiert. Gebt danach weiter oben bei der Framegröße und Framerate wieder exakt dieselben Werte an wie in euren Projekteinstellungen. BeiFieldreihenfolge ebenfalls wieder Keine (progressive scan), sonst überrascht euch wieder böses interlacing im fertigen Video. Pixelseitenverhältnis stellt ihr wiederum wie auch im Projekt auf 1,0000.

Audio

Audioformat sollte auf PCM Unkomprimiert stehen, die Samplerate wieder auf derselben Einstellung wie die Audioquelle.

Nach einem Klick auf OK noch den Speicherort auswählen. Stellt sicher dass ihr genug Platz dafür habt, ein unkomprimiertes Video hat gern bis zu 1,5 GB pro Minute. Keine Angst, wir werden das später noch kleiner kriegen.

Adobe Premiere Pro

Markiert zunächst auf der Zeitleiste euer komplettes Video. Geht dann auf Datei – Exportieren – Film, klickt dann auf Einstellungen.

Allgemein

Dateityp sollte Microsoft AVI sein, Bereich In bis Out. Nach Abschluss dem Projekt hinzufügen ist überflüssig und kann aus sein.

Video


Kompressor muss auf Kein stehen, da Premiere übelste Probleme mit allen Codecs hat. Bei der Framegröße, Framerate und Pixel-seitenverhältnis wieder exakt dieselben Werte an wie in euren AviSynth-Skripten und den Projekteinstellungen eingeben. Der Haken bei Neu komprimieren sollte an sein und die Option auf Immer stehen. Sollte das nicht der Fall sein wird Premiere versuchen Bilder die ihr nicht verändert habt direkt aus der Quelle zu kopieren und dabei fürchterlich fehlschlagen.
Keyframe und Rendern

Halbbilder sollte auf Keine Halbbilder (Progressive Scan) stehen. Videomaterial zusammenfügen ist die Deinterlacing-Option von Premiere die mehr als fürchterlich ist, also auslassen.Standbilder optimieren ist eine ganz nette Option die nicht schaden kann.

Audio

Kompressor sollte auf Unkomprimiert stehen, die Samplerate wieder auf derselben Einstellung wie die Audioquelle.

Nach einem Klick auf OK noch den Speicherort auswählen. Stellt sicher dass ihr genug Platz dafür habt, ein unkomprimiertes Video hat gern bis zu 1,5 GB pro Minute. Keine Angst, wir werden das später noch kleiner kriegen.
Und genau damit beschäftigt sich unser letzter Schritt:

9. Komprimieren mit x264

Eh, das ist ja viel zu groß

… denkt ihr euch wahrscheinlich nachdem ihr euer Video exportiert habt. Es ist in Fakt so groß dass ihr es noch nicht mal flüssig abgespielt bekommt wenn euer Rechner etwas älter ist. Um sowas vernünftig gucken zu können und es auch Online stellen zu können müssen wir es Komprimieren. Und damit, wie man ein Video mit geringstmöglichem Qualitätsverlust bei kleinstmöglicher Dateigröße komprimieren kann beschäftigen sich wiedermal ganze Berufe. Das neueste und wohl auch beste Komprimierungsverfahren mittlerweile ist wohl H.264.

Um ein Video mit dieser Kompression abspielen zu können braucht ein Rechner die entsprechenden Dekodierungsprogramme, im Falle von H.264 wäre das z.B. CCCP. H.264 ist außerdem ein weit verbreiteter Standard bei BluRay, Spielekonsolen, Videostreaming-Seiten (YouTube usw.), Handys und Smartphones, Tablets, diversen Standalone-Videogeräten, u.v.m. Je nach Leistung dieser Geräte wird euer H.264-komprimiertes AMV also auch auf diesen ohne Neuberechnung abspielbar sein.

x264

x264 ist ein kostenloses Programm (besser: Enkodierer) zum erstellen von Videos im H.264 Standard. Mit dem AMVapp ist ein kleines Programm Namens Zarx264gui gekommen, welches die Bedienungsoberfläche darstellt. Da sich x264 schnell entwickelt, empfehle ich euch die aktuelle Version von Zarx264gui zu laden. x264 akzeptiert als Eingabematerial nur .avs-Dateien, also müsst ihr kurz eines erstellen für euer Video:

AVISource("video.avi")
ConvertToYV12() #Notwendige Farbraumänderung für x264

Speichert das in demselben Ordner wie euer Video. Ihr könnt es nun in Zarx264gui bei Input Video reinladen, bei Input Audio wird dasselbe automatisch eingefügt. Falls es noch nicht so der Fall ist, trefft unten noch die Einstellungen Mode: Constant Quality, Quantizer: 18, Audio: AAC(Quality), 0.6. Die letzten beiden Einstellungen beeinflussen die Qualität von eurem Video bzw. dem Ton. Ein höherer Quantizer wird zu schlechterer Qualität, aber auch geringerer Dateigröße führen, umgekehrt bei einem niedrigerem Wert. Bei Audio genau umgekehrt, höherer Wert = bessere Qualität und größere Datei. Die Werte die ich euch vorgegeben habe sind gute Mittelwerte die eigentlich vollkommen ausreichen sollten. Unter Preset könnt ihr noch die Abtasttiefe von x264 einstellen – je langsamer desto effizienter encodiert er die Datei (kleinere Dateigröße bei gleichbleibender Qualität). Normalize Audio wird die Lautstärke von eurem Song anheben wo sie zu leise ist. Schaltet dies aus wenn ihr nicht wollt dass Zarx264gui an der Lautstärke dreht.


Klickt dann auf Encode und geht dann erstmal was essen, eure Freundin / euren Freund beglücken, ein Bier trinken, oder was anderes was etwa ne halbe Stunde an Zeit in Anspruch nimmt machen. Wenn ihr fertig seid werdet ihr eine .mp4-Datei erhalten, die nicht nur schön aussieht, sondern auch schön klein ist.

Herzlichen Glückwunsch, ihr habt ein AMV fertiggestellt. Zeigt es euren Freunden, veröffentlicht es im Internet auf AnimeMusicVideos.org und kündigt es im Ankündigungsforum hier auf der Seite an. Wir werden uns drüber freuen!

Ach, ihr habt noch nicht von AnimeMusicVideos.org gehört? Na, dann wird’s aber Zeit!

Tutorial zum Hochladen von Videos auf AnimeMusicVideos.org

Was ist AnimeMusicVideos.org?

Die erste und einzige Webseite die sich ausschließlich damit beschäftigt AMVs zu katalogisieren. Sie besteht seit 2000 als Datenbank und bietet ihren Benutzern seit 2003 an ihre AMVs hochzuladen und der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Seit ihrem bestehen ist diese Seite DER Dreh- und Angelpunkt rund um Anime Musik Videos, fast alle nennenswerte gute Editoren suchen hier nach Kritik und Feedback, beinahe alle AMV-Wettbewerbe werden dort angekündigt und eingetragen, die Abwicklung von sogenannten Multi-Editor Projekten findet dort statt, und vieles mehr.

Warum nicht auf [beliebige Videosharing-Seite]?

Videosharing-Portale wie YouTube, MyVideo, Dailymotion usw. haben ein paar signifikante Probleme wenn es um AMVs geht:

  • Videoqualität
    Viele Editoren investieren Geld und Zeit in ihre AMVs um sie so gut wie möglich aussehen zu lassen indem sie sich die DVDs kaufen und beim bearbeiten sensibel damit umgehen um die gute Qualität zu erhalten. Bei einem Upload auf eine solche Videosharing-Seite wird das Video nach einer festen Vorgabe in der Qualität reduziert. Das wollen Editoren und auch Zuschauer, denen Qualität etwas Wert ist, nicht. Bei AnimeMusicVideos.org seid ihr hingegen selbst für die Qualität verantwortlich.
  • Uploader = Ersteller?
    In den meisten Fällen sind die AMVs die auf Videosharing-Seiten zu finden sind nicht von den Editoren selbst hochgeladen. Oft versuchen Leute die lediglich das Video eines anderen hochgeladen haben zu behaupten sie hätten das Video erstellt, nicht selten auch mit Erfolg. Da auf AnimeMusicVideos.org die Editoren so gut wie alle selbst angemeldet sind und die Uploadregeln strikt verbieten das Video eines anderen hochzuladen, passiert dies dort so gut wie nie.
  • Beständigkeit
    Videosharing obliegen Urheberrechtsschutzgesetze. Da AMVs durch den verwendeten Anime und vor allem die verwendete Musik eine Urheberrechtsverletzung darstellen, können sie ohne weiteres von dem Betreiber gelöscht werden. Dies kann auch auf AnimeMusicVideos.org passieren, jedoch werden die Betreiber dort nur bei einer klaren Beschwerde aktiv, was bisher erst einmal der Fall war. Außerdem bleiben die Videoeinträge dauerhaft erhalten, lediglich die Downloads werden ausgeblendet.

Es gibt noch eine Reihe von weiteren Gründen, aus welchen wir AnimeMusicVideos.org als Downloadportal schätzen.

 

Wie lade ich AMVs auf AnimeMusicVideos.org hoch?

Für Up- und Download müsst ihr euch zunächst registrieren, dies funktioniert wie so oft über das Ausfüllen und Abschicken eines Formulares welches ihr unter dem Login-Feld auf der Hauptseite findet. Wenn ihr das erfolgreich geschafft habt und euch eingeloggt habt findet ihr euch auf der „Members Main Page“ wieder. Zunächst müsst ihr nun euer Video in die Datenbank eintragen, was ihr über den Link „Enter New Video“ auf der linken Seite bewerkstelligt. Hier angelangt will eine Erklärung von euch bestätigt werden die im Prinzip festlegt was ihr Einstellen dürft:

  • Ihr selbst müsst dieses Video erstellt haben
  • Das Video muss ein Anime Musik Video sein
  • Das Video muss fertiggestellt sein

Dies schließt im Prinzip alles Andere aus. Da ihr das nun sichergestellt habt könnt ihr diese Erklärung bestätigen und mit dem Eintragen von den Informationen anfangen.
Unter Step 1: Info tragt ihr alle grundlegenden Informationen ein: Den Titel des Videos, die Kategorien in die es fällt, das Erscheinungsdatum (NICHT das Fertigstellungsdatum), ob es Effekte oder Lippensynchronität enthält, und das Datum wann es verfügbar sein soll. In Step 2: Music tragt ihr die Titel und Interpreten der verwendeten Musik ein. Solltet ihr eure Songs nicht finden, könnt ihr sie auch neu eintragen. Weiter unter Step 3: Anime unternehmt ihr dasselbe mit allen verwendeten Anime. Step 4: Links könnt ihr überspringen wenn ihr das Video nicht schon bereits woanders zum Download bereitgestellt habt. In diesem Fall könnt ihr hier die entsprechenden Links mit den dazugehörigen Informationen eintragen. Solltet ihr das Video bereits auf einen Wettbewerb eingesendet haben könnt ihr diesen unter Step 5: Cons eintragen, eine Liste mit Wettbewerben aus jedem Jahr steht zur Verfügung. Habt ihr mit mehreren Personen an einem Video gearbeitet? Kein Problem, diese könnt ihr unter Step 6: Collab hinzufügen. Wenn ihr nun auch diesen Schritt vervollständigt habt ist euer Video nun beständiger Teil der AnimeMusicVideos.org Datenbank.

Wenn ihr euch nun auf der „Members Main Page“ wiederfindet könnt ihr mit einem Klick auf „Upload Video“ ein eingetragenes Video von euch online stellen. Hier wartet wieder eine Erklärung darauf von euch bestätigt zu werden in der im Wesentlichen wiederum beschrieben wird was ihr hochladen dürft:

  • Anime Musik Videos
  • Videospiel Musik Videos aus Japanischen, Anime-Inspirierten Spielen
  • Musik Videos aus selbstgezeichnetem oder selbstanimiertem Material

Ausgeschlossen wird folgendes:

  • Videos mit exzessiver Gewaltdarstellung oder stark erotischem Inhalt bzw. Pornografie – Die Richtlinien hierbei sind folgende: Gewalt ist erlaubt bishin zur Abtrennung von Körperteilen, Erotik bishin zum Zeigen von Genitalien.
  • Videos größer als 100 MB. Dies sollte für normale AMVs mehr als ausreichen.
  • Komprimierte Archive wie .zip und .rar
  • Projektdateien eures Videoschnittprogramms
  • Unfertige Videos
  • Videos mit Abschnitten die aus einem anderen AMV stammen bzw. AMVs die ihr nicht selbst erstellt habt
  • Videos die einen persönlichen Angriff auf jemand anderen darstellen
  • Alles andere was nicht unter die erlaubten Kategorien fällt

Hätten wir das alles geklärt? Prima, dann wählt unten ein Video aus das ihr hochladen möchtet, klickt den Haken und anschließend auf „Request Upload Permission“.

Hier wird euch die Seite nun einen FTP-Zugang entgegenspucken. FTP steht für File Transfer Protocol und ist die klassischte und sicherste Methode Dateien über das Internet zu versenden. Am einfachsten ist es nun den Link auf dieser Seite anzuklicken, die hochzuladende Datei in den Browser zu ziehen und warten bis es fertig ist. Besser ist ein FTP-Programm wie z.B. Filezilla zu benutzen indem man Adresse, Benutzername und Kennwort wie sie auf der Seite stehen dort eingibt und die Datei einfach in das sich nun öffnende Fenster zieht. Je nach Internetgeschwindigkeit wird das nun eine Weile dauern. Sobald es fertig mit Hochladen ist wird auf der „Members Main Page“ von Animemusicvideos.org an der Stelle wo vorher der „Upload Video“ Link war ein „Confirm Video“ Link sein. Wenn ihr diesen anklickt werdet ihr zunächst aufgefordert die genaue Dateigröße eures Videos einzugeben, die Ihr in Windows über Datei – Eigenschaftensehen könnt. Stimmt sie überein mit der „Uploaded Video Size“ könnt ihr fortfahren. Als nächstes werdet ihr aufgefordert euer Video einmal selbst runterzuladen und anzusehen ob alles in Ordnung ist. Das empfehle ich euch auch herzlichst zu machen denn ein kleiner Fehler kann sich immer überall während der Übertragung einschleichen.

Alles in Ordnung? Klickt nun auf den „I watched it, and it’s fine“ Button. Nun dauert es noch ein paar Minuten und euer Video wird dann endlich verfügbar sein. Nach ein paar weiteren Minuten wird außerdem eine Vorschau verfügbar sein, unter der ihr euer AMV im Browserfenster anschauen könnt.